Sexualtherapie

Wieso, weshalb, warum?

Was kommt dir in den Sinn, wenn du an Sexualtherapie denkst? Manche denken dabei an einen kleinen Kreis aus nackten Menschen in Thailand, die händchenhaltend sektenartige Bewegungen einstudieren und dabei summende und grölende Töne von sich geben. Die anderen an die Mutter von „Meine Frau, ihre Schwiegereltern und ich“, eine überdrehte Tantra-Lehrerin für Senioren, die einem eintrichtern will, wie wichtig es ist, bis in den Tod hinaus zu kopulieren, auch wenn es die Knochen vielleicht nicht mitmachen.

Sexualtherapie ist ein Begriff, den wir alle mit einem befremdlichen Gefühl auffassen. „Therapie“ schreckt uns Menschen ab, schließlich bedeutet das ja, dass etwas nicht mit uns stimmt. Allerdings möchte ich hier klarstellen: eine Therapie ist nicht dazu gedacht, dich daran zu erinnern, dass du nicht ganz richtig tickst. Sie ist dazu da, um dir zu helfen. Um dich an die Hand zu nehmen und dich über eine Brücke zu führen, die für dich unumgänglich scheint.

Ein Sexualtherapeut, oder auch Sexcoach genannt, ist kein gesetzlich vertretener Beruf. Viel mehr ist dieser Titel eine angeeignete Fachrichtung, die man aus Seminaren und Weiterbildungen gewonnen hat. Im Grunde sind es meist Psychotherapeuten, Mediziner und Sozialpädagogen, die sich auf diesem Gebiet spezialisiert und ein Abschlusszertifikat erworben haben.

Während einer Sexualtherapie werden die verschiedensten sexuellen Störungen und Probleme genauestens unter die Lupe genommen und genauestens analysiert. Hier wird erörtert, welche Störungen vorliegen, was die Ursache ist und wie die Lebensgeschichte der Betroffenen und das Sexualleben im Augenblick ist. Der Sexualtherapeut stellt aufgrund der persönlichen Bedürfnisse einen Therapieplan zusammen, der Stück für Stück abgearbeitet wird. Dabei besteht so ein Programm aus mehreren Bestandteilen, in denen gelehrt wird, wie der Körper und der Geist auf Lust und Erregung reagiert und was dabei passiert, wie man mit Konflikten in der Partnerschaft umgeht und was das Geheimnis hinter einem erfüllten Sexleben ist.

 

Die Sexualtherapie ist NICHT…

… für Leute gedacht, die in der Hoffnung sind, eine Frau während der Sitzung berühren zu dürfen oder um vor Ort die gelernten Sachen anzuwenden .

… ein Erfolgsversprechen für besseren Sex danach. Man muss offen und mit einem großen Willen reingehen, ansonsten ist das alles „für die Katz“.

… die Heilung gegen jegliche sexuelle Störung. Es sollte vorher abgeklärt werden, ob das Problem nicht körperlich bedingt ist, erst dann ist eine Therapie sinnvoll.

 

Und das bringt mir… was? – Die Vorteile einer Sexualtherapie auf einem Blick

  • Du wirst selbstbewusster und klarer mit deinem Körper umgehen und dessen Signale besser verstehen können
  • Dein Sexleben auf ein ganz neues Level bringen, so wie du es vorher noch nie für möglich gehalten hast
  • Dir werden all deine Fragen und Zweifel kompetent und erfolgreich beantwortet und erläutert
  • Du wirst keine Angst mehr verspüren, wenn es sich um deine Sexualität dreht
  • Du und dein Partner werdet euch mit einem ganz anderen Sinn begegnen und euch lernen zu respektieren
  • Deine Störung im Sexualverhalten wird dir erklärt, mit dir zusammen bearbeitet und dich von diesem befreien oder dir wird gelehrt, damit umzugehen (das ist individuell und persönlich auf dich angepasst)

 

Wann ist es Zeit für eine Sexualtherapie?

Nun, das ist eigentlich ziemlich einfach zu beantworten: wenn du dich durch eine sexuelle Störung in deiner Lebensqualität gestört oder gar behindert fühlst, dann ist es Zeit, die Hilfe eines Experten zu suchen.

Mögliche Punkte sind hier…

… Pornosucht

… Sexuelle Funktionsstörungen

… vermindertes Selbstvertrauen oder Vertrauen allgemein im Bett

… Unsicherheit in der sexuellen Orientierung

… Unzufriedenheit beim Sex

… sexuelle Ängste

… Libidoverlust

… Orgasmusschwierigkeiten

Und und und…

Du siehst, die Sexualtherapie ist ein umfangreicher Begriff für viele Probleme, die während unserer Sexualität auf uns stoßen können. Und dabei brauchst du auch keine Angst zu haben, dass dich jemand vor so einer Praxis herumlaufen sieht, da heutzutage viele Onlinekurse angeboten werden.

Sexualtherapie Onlinekurse: Bequem auch von zu Hause aus

Die Onlinekurse sind eine tolle Möglichkeit, auch bei sozial abgeneigteren Menschen Anklang zu finden. Du darfst während der Therapie gemütlich in deinen eigenen vier Wänden sitzen, kannst dir deine eigene entspannte Atmosphäre schaffen und hast dazu gleich die Gelegenheit, das Gelernte umzusetzen. Es ist intimer und persönlicher, statt in einer sterilen Praxis zu hocken, umgeben von motivierenden Sprüchen und dem Duft von abgebrannten Duftstäbchen.

Der Ablauf der Sexualtherapie

Erkenntnis ist hier die Basis. Nur wenn du oder dein Partner euch eingesteht, dass ihr ein Problem habt, dann könnt ihr über eine Sexualtherapie nachdenken. Hier wird niemand zu etwas gezwungen oder überredet!

  • Zuerst wird ein Erstgespräch geführt. Das kann man als Single, als Paar oder auch gerne als Paar mit Einzelgesprächen machen. Dabei wirst du ausgefragt, damit sich der Therapeut ein Bild von dir machen kann. Er wird dir Fragen zu deiner Vergangenheit stellen, zu der Gegenwart und was du dir für die Zukunft wünschst. Das konkrete Problem wird erläutert und es wird nach möglichen Ursachen gesucht, weshalb du schon hier die ersten Anregungen zur Problemlösung erhalten wirst. Hier solltest du locker und authentisch sein – es verurteilt dich keiner und es wird auch niemand über dich lachen, schließlich redest du hier mit einem Profi und dieser hat nur eine Absicht: dir (oder euch) zu helfen. Ihr müsst euch auch weder ausziehen, noch wird von euch verlangt, dass ihr irgendetwas tun müsst was ihr nicht wollt.
  • Sobald für den Sexcoach klar ist, um welches Problem es sich bei euch handelt, wird er eine auf dich/euch angepasste Therapie aufbauen. Hier lernst du schrittweise, wie du deinen eigenen Körper neu entdeckst, wie du mit deinen Ängsten umgehen kannst und wie du selbstbewusster im Bett und somit auch im Alltag wirst. Deine sexuelle Störung wird von allen Seiten reflektiert und dir wird eine Lösung geboten, in Form von Übungen und Wissensvermittlung.

Und was passiert danach?

Danach heißt es nur noch: dranbleiben! Dein Therapeut gibt wird wertvolle Tipps und Übungen mit, die du auch nach der Therapie weiterhin praktizieren musst, damit du dem Erfolg näherkommen kannst. Das gilt für Single als auch für Paare. Mit dem neuen Wissen wirst du ein anderes Lebensgefühl haben und eine ganz neue Sicht auf dein sexuelles Bewusstsein finden. Konflikte in der Partnerschaft gehören ab sofort der Vergangenheit an und du wirst wissen, wie du mit deiner Sexualität umzugehen hast.

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