Weiblicher Orgasmus

Die faszinierende Welt des weiblichen Körpers

Der weibliche Orgasmus zählt immer noch zu den größten Mysterien unserer Zeit. Zumindest glauben das Viele. Wir Frauen sind kompliziert und nicht leicht zu verstehen. Wir denken komplexer und unser Orgasmus ist so selten wie ein Monster aus der Mythologie. Aber dass dieses Thema eigentlich so klar und einfach ist, wird uns leider nicht beigebracht. Weder zu unserer Schulzeit, noch im späteren Leben.Dass Frauen nicht immer einen Orgasmus haben, ist bekannt und ein so beliebtes Thema, dass wir uns manchmal fragen, ob tatsächlich etwas nicht mit uns stimmt. Uns zum Kommen zu bringen ist schwierig und es braucht sehr viel Arbeit. Auch das ist nicht ganz wahr. Wenn das weibliche Wesen verstanden wird, so ist es im Grunde genommen gar nicht so kompliziert.Hier möchte ich dich über den weiblichen Orgasmus aufklären, damit du verstehst, was überhaupt in unserem Körper passiert, wenn wir erst einmal in Fahrt gekommen sind und was es noch so alles dazu zu wissen gibt!

Was passiert im Körper vor, während und nach einem Orgasmus?

Bei der ErregungsphaseGehirn: Als erstes wird in der Gehirnregion der genitale sensorische Cortex aktiviert. Je mehr erogene Zonen stimuliert werden, umso aktiver wird dieser Bereich. Der genitale Cortex aktiviert danach das limbische System (Den Hippocampus und die Amgydala). Die sind beide für die Emotionsverarbeitung zuständig. Die Amygdala lässt den Blutdruck und die Herzfrequenz steigen.Körper: Die Vagina wird gut durchblutet, feucht und weitet sich. Die Klitoris, Brüste, Nippel und Schamlippen schwellen an. Puls und Blutdruck steigt an.

Kurz vor dem OrgasmusGehirn: Das Kleinhirn löst Muskelspannungen aus. Die Insula und Gyrus cinguli wird aktiviert, was eigentlich nur bei Menschen mit Schmerzen beobachtet wird, aber gleichzeitig nimmt die Schmerzempfindlichkeit stark ab, was wohl daran liegt, dass das Schmerzunterdrückungssystem auch stark aktiviert wird.Körper: Klitoris zieht sich „unter die Vorhaut“ zurück, aber ist empfindlicher. Vagina verengt sich und wird noch stärker durchblutet. Puls, Atem und Blutdruck steigt an. Der Körper fängt an, sich anzuspannen.

Während dem OrgasmusGehirn: Beim Höhepunkt wird der Nucleus accumbens und der Hypothalamus aktiviert. Das erste ist ein Teil des Lustzentrums und ist gegenüber Dopamin empfindlich. (Dopamin-System wird ähnlich stimuliert wie zum Beispiel bei Kokain). Der vordere Teil des Hypothalamus produziert Oxycotin (Kuschelhormon), was das Wohlgefühl auslöst und den Herzschlag und Blutdruck in die Höhe schießen lässt und die Pupillen weitet.Körper: Muskulatur in Vagina, Beckenboden, Gebärmutter und zum Teil im Körper selbst kontrahieren (ziehen sich rhythmisch zusammen). Manchmal auch Kontrollverlust über den Körper. Manche Frauen „ejakulieren“ über den Harnröhreneingang (Squirting).

Nach dem OrgasmusGehirn: Die Hirnaktivität stoppt abrupt und es setzt eine Refraktärzeit ein, bei der eine weitere Stimulation der Genitalien spürbar, aber nicht erregbar ist. Diese Zeitspanne ist auch oft der Grund, weshalb viele keinen Orgasmus haben können.Körper: Blut fließt von den Genitalien zurück in den Körper. Klitoris und Schamlippen schwellen langsam ab. Der Blutdruck, Puls und Atemfrequenz werden gesenkt. Die Muskeln im Körper entspannen sich.

Gibt es verschiedene Arten/Formen von Orgasmen

Ja, es gibt tatsächlich unterschiedliche Arten von Orgasmen. Der bekannteste ist hier der klitorale Orgasmus, den Frauen beim Masturbieren erleben. Daneben gibt es noch ein paar weitere Arten:

•Vaginaler Orgasmus: Es kommen nur ungefähr 4 % zu einem vaginalen Orgasmus, hervorgerufen durch den G-Punkt im äußeren Innern der Vagina. Kann entweder mit der richtigen Stellung mit dem Penis oder mit dem Finger stimuliert werden (Reiben oder dagegen drücken). Der Orgasmus wird als sehr intensiv wahrgenommen.

•Klitoraler Orgasmus: Die häufigste Orgasmusart bei Frauen, bei manchen auch die einzige. Ist ziemlich einfach durch Stimulation der Klitoris zu erreichen, da so die Durchblutung in der Vagina gefördert wird und sie immer empfindlicher wird. Der Orgasmus verteilt sich über den Körper und dauert ungefähr 1 Minute.

•Gebärmutterorgasmus (A-Punkt): Durch die Stimulation des Gebärmutterhalses kann auch ein Orgasmus erreicht werden, auch wenn das nicht ganz so einfach ist. Dieser liegt unterhalb des Muttermundes und wird nur beim tiefen Eindringen stimuliert. Kann bei Frauen zu multiplen Orgasmen führen und eine starke emotionale Reaktion auslösen.

•Nippelorgasmus: Da die Brustwarzen sehr empfindlich sind, ist es auch durch alleinige Stimulation möglich, zu einem Orgasmus zu kommen. Streicheln, Küssen und Reiben steigern die sexuelle Erregung und senden Reize an die Vagina, die im besten Fall mit einem Höhepunkt reagiert.

•Workout-Orgasmus: Manche Frauen können beim Workout ihres Cores zu einem Orgasmus kommen. Dabei wird besonders der Beckenboden aktiviert, was so gesehen das Lustzentrum der Frau ist. Man kann lernen, den Beckenboden beim gezielten An- und Entspannen der Muskulatur zu einem Orgasmus zu kommen.

•Zervix-Orgasmus: Oder auch „Muttermund“-Orgasmus genannt. Nur wenn die Frau anatomisch passend gebaut ist, ist es möglich, an diesen Punkt zu kommen, da er sehr tief in der Vagina liegt. Beim Stimulieren dieses Punktes durch gezieltes Stoßen oder Reiben, können Frauen einen sehr starken Orgasmus erleben. Vorsicht ist aber geboten, da manche Frauen die Berührung des Muttermundes als sehr schmerzhaft empfinden.

•Anal-Orgasmus: Mit ausreichend Vorbereitung und vorsichtiger Herangehensweise kann auch anal zu einem Orgasmus verholfen werden. Hier entweder mit den Fingern, dem Penis oder speziellem Sexspielzeug den Analbereich der Frau stimulieren.

•Mentaler Orgasmus: Manche Frauen können mit der eigenen Vorstellungskraft zum Höhepunkt kommen, entweder bewusst oder im Schlaf. Es braucht dazu keine Stimulation des Intimbereiches, da allein durch die Kraft der Gedanken der vaginale Bereich stark durchblutet wird.

•Harnröhren Orgasmus: Klingt komisch, ist aber nachgewiesen: Bei der gezielten Stimulation des oberen Bereiches der Harnröhrenöffnung verspürt die Frau ein ähnliches Gefühl, wie wenn sie pinkeln muss und es wird ein wohliges Kribbeln ausgelöst. Manche Frauen können so zum Höhepunkt kommen.

Kann jede Frau Orgasmen bekommen? Bzw. gibt es tatsächlich Frauen, die keinen bekommen können?

Theoretisch ist es möglich, dass jede Frau einen Orgasmus bekommt. Da spielt aber die Anatomie und die Psyche eine starke Rolle:

Eine Studie besagt, es gibt Frauen, die so gebaut sind, dass sie gar keinen Orgasmus haben können. Je nachdem, wo die Klitoris liegt und wie die Vagina aufgebaut ist, wird bestimmt, ob eine Frau zum Orgasmus kommen kann oder nicht. Die Klitoris wird beim Sex durch Hormone verschoben und kann somit nicht immer genug stimuliert werden. Somit ist es nicht JEDER Frau möglich, einen Orgasmus zu bekommen.

Orgasmus und Beckenboden – gehört das zusammen? Ist ein trainierter Beckenboden ein Orgasmusgarant?

Der Beckenboden spielt beim Orgasmus eine große Rolle, da dieser sich bei sexueller Erregung anspannt und somit die Lust aktiviert. Eine trainierte Muskulatur, die man gezielt an- und entspannen kann, fördert die Stimulation des Penis während des Sex, steigert die Durchblutung und aktiviert das Lustempfinden. Es ist trotzdem keine Garantie zu einem Orgasmus, da jeder Körper anders reagiert und empfindet.

Orgasmus durch die Kraft der Gedanken?

Es ist erwiesen, dass Frauen mit der alleinigen Kraft der Gedanken einen Orgasmus erleben können. Besonders verbreitet ist der „Traum-Orgasmus“, wo die Frau von erotischen Geschehen träumt und somit die Durchblutung der Vagina steigert. Es ist auch möglich im Schlaf, ohne geweckt zu werden, zu kommen und anschließend in eine Phase der Entspannung überzugehen.

Um mit der Kraft der Gedanken zu kommen, muss man sich eines bewusst sein: dass es Zeit und viel Konzentration benötigt. Dass man auch in einen Modus der Tiefenentspannung kommen muss (sich „fallenlassen“). Dann sollte man sich ein Szenario vorstellen, welches einen besonders erregt und man sich in dieses hineinsteigern sollte. Das klappt nicht immer sofort und beim ersten Mal, aber mit viel Übung hat man irgendwann den Dreh raus.

Aber warum so kompliziert, wenn es auch viel einfacher geht?

Der Orgasmus, der durch die alleinige Vorstellungskraft eintritt, ist viel intensiver und stärker und ist ein einmaliges Gefühl, welches man zumindest schon mal erlebt haben muss.

Orgasmus durch Kontraktion des Beckenbodenmuskels?

Es ist durchaus möglich, durch das gezielte An- und Entspannen der Beckenbodenmuskulatur zum Orgasmus zu kommen. Das ist zum Beispiel beim Workout so, wenn dabei der „Core“, also die Körpermitte, stark beansprucht und trainiert wird. Dabei ziehen sich die Muskeln im Beckenboden zusammen, was der Kontraktion beim Orgasmus gleichkommt. Die Vagina wird stark durchblutet und es kommt zu einem warmen, kribbeligen Gefühl.

Hat das Stöhnen beim Orgasmus einen besondere Nutzen?

Stöhnen wird in erster Linie als Bestätigung verstanden, besonders für den Mann, da dieser dann – so gesehen – verbal gezeigt bekommt, dass das, was er macht, sich gut anfühlt. Stöhnen ist aber nicht nur dazu da, um unsere Gefühle zu äußern, sondern hat auch einen wissenschaftlichen Zweck: durch das Stöhnen werden wir lockerer und durch die geänderte Atmung steigert sich das Lustempfinden.

Die meisten Frauen stöhnen aber nicht aus Lust, sondern vielmehr, um dem Partner ein gutes Gefühl zu geben oder um seinen Höhepunkt zu beschleunigen.

Bewegen des Beckens während des Orgasmus intensiviert diesen?

Wenn man das Becken während des Orgasmus bewegt, dann werden die kontrahierenden Muskeln massiert, was den Orgasmus stark intensivieren kann und diesen durch den Körper wandern lässt.

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