Orgasmus lernen

Orgasmus lernen – geht das?

OrgasMUSS

Der Orgasmus hat sich im Wandel der Zeit zu einem festen Bestandteil unserer Sexualität integriert. Kein Thema wird so auseinandergenommen und mit Ratschlägen überflutet wie dieses. Sobald man Dr. Google um Rat zum Thema Sex bittet, finden wir eine ganze Reihe an handfesten Tutorials, wie man möglichst effektiv und mit einer „Geld-zurück-Garantie“ zum Punkt kommt. Eigentlich sollte es heutzutage nicht mehr SO schwer sein, einen Orgasmus zu haben. Aber was, wenn ich dir sage, dass nur jede dritte Frau einen Orgasmus während des Geschlechtsverkehrs hat?

Ja meine lieben Mitleser, wir sind immer noch arme benachteiligte Frauen. Wir werden leider nicht so oft begnügt, wie wir es vielleicht vorzutäuschen wissen und doch scheint das zur Selbstverständlichkeit zu gehören. Aber warum denn? Es kann doch gar nicht so schwer sein, eine Frau glücklich zu machen, oder?

Und wie sieht es mit unserer starken Männerwelt aus? Nun, da sind es satte 47 %, die beim Sex zum Orgasmus kommen, also fast jeder zweite!

Doch woran hakt es denn überhaupt? Sind wir vielleicht doch nicht die Über-Götter, wie wir immer von uns behaupten? Wissen wir immer noch nicht genug? Ich sage dir an dieser Stelle: doch! Aber das, was fehlt, ist der Wille, genau das auch umzusetzen. Geben wir es doch zu: wir sind einfach faul geworden. Wir haben keine Lust mehr, uns beim Sex großartig zu bewegen und wollen auch bloß nicht ins Schwitzen kommen – da schmilzt uns ja die Schminke dahin und es bildet sich ein ausgezeichneter Brutplatz für die fiesesten Pickel.

Pornos machen es uns vor. Wir sollten am besten erst nach gefühlt einer Stunde zum Orgasmus kommen, dabei gleichzeitig perfekt aussehen und am besten auch noch akrobatische Meister im Turnen sein. Da wir in einer sehr gut vernetzten Gesellschaft leben, hat jeder von uns Zugang zum geliebten Internet, weshalb das auch ein großer Faktor ist, was uns in unserem sexuellen Bild verändert hat. Instagram-Models, Facebook-Sternchen und die tollen Beauty Youtuber machen es uns vor und wir wollen es nachmachen. Dass dabei unzählige Filter, Bearbeitungsprogramme und die perfekte Inszenierung eine große Rolle spielen, wollen wir nicht wahrhaben. Der Trend ist = eine makellose Haut, ketogene Ernährung und Verrenkungen im Ashtanga Yoga. Bessere Orgasmen durch eine vegane Ernährung? Immer her damit!

Dabei sollten wir uns aber im Vorfeld erst einmal ansehen, worauf ein Orgasmus überhaupt tatsächlich aufbaut. Und lass mich dir sagen: es ist so einiges, was mitspielen muss, damit wir zum Höhepunkt kommen!

Die Erregung

Wir wissen alle: ohne Moos nichts los! Eine ordentlich aufgebaute Erregung ist DER Treibstoff während dem Sex, um zum Orgasmus zu kommen. Werden wir erregt, dann passieren so einige Dinge bei uns im Körper. Es werden unter anderem Hormone wie Dopamin und Oxycotin freigesetzt, die uns entweder feucht werden lassen oder uns einen Ständer verpassen. Das Blut wandert in die Intimregionen, wo wir uns unbewusst auf den eigentlichen Geschlechtsakt vorbereiten.

Körperliche Verfassung

Die körperliche Verfassung ist mindestens genauso wichtig, wie die Erregung. Bestimmte Krankheiten wie Diabetes oder Stoffwechselstörungen können auch ein Risikofaktor für das Ausbleiben eines Orgasmus sein. Es gibt allerdings auch Frauen, die allein durch ihren Körperbau nicht dazu fähig sind, zum Höhepunkt zu kommen, weshalb es ratsam ist, im Zweifelsfall den Hausarzt zu konsultieren und um Rat zu bitten.

Die Psyche

Die Psyche wird von uns Menschen leider sehr unterschätzt. Allein durch die Psyche ist es möglich, Schmerzen zu empfinden, die wir eigentlich gar nicht tatsächlich haben. Psychologische Leiden, wie Depressionen oder Störungen, können uns in jeder Lebenslage stark beeinträchtigen und einschränken. Nicht zu selten spielt uns die Psyche beim Sex dazwischen. Wenn wir ständig in Gedanken sind und nicht wissen, wie wir mit diesen umgehen sollen, ist es viel schwieriger zum Orgasmus zu kommen, da eine metaphorische Blockade in unserem Kopf entsteht. Auch hier sollte man bei Verdacht einen Therapeuten hinzuziehen – nicht nur, wenn man Probleme beim Orgasmus hat, sondern auch weil eine stabile Psyche im allgemeinen Sinne unheimlich wichtig ist!

Übung mach den Meister

Den männlichen Orgasmus trainieren:

  • Stichwort: Beckenbodenübungen! Nein meine Herren, Beckenbodenübungen sind nicht nur für Schwangere oder für alte Frauen. Ein gesunder Beckenboden ist für uns alle sehr wichtig, da wir so Krankheiten wie Blasenschwäche und Erektionsproblemen vorbeugen können und gleichzeitig für eine gesunde Körperhaltung sorgen. Es steigert auch die Lust auf Sex, was wir genau damit ja an dieser Stelle erreichen möchten. 😉 Du weißt nicht, wo dein Beckenboden ist? Versuch mal beim Pinkeln den Strahl zu unterbrechen. Dabei zieht sich gleichzeitig der Schließmuskel zusammen, da dieser bei der Bewegung immer mitbewegt wird. Nun solltest du einen leichten Zug der Muskeln im Intimbereich nach oben spüren. Genau das ist dein Beckenboden! Dieser lässt sich easy und sogar auf der Stelle trainieren, indem du nun genau die Bewegung wiederholst. Immer und immer wieder. So stärkst du die gewollten Muskelgruppen und aktivierst dein Becken.
  • Man kann den Orgasmus auch leicht trainieren, indem man lernt, wie man diesen steuert und zu erahnen weiß: mit der Start-Stopp-Technik. Das hört sich schwieriger an als es tatsächlich ist: Dazu musst du einfach nur anfangen zu masturbieren und dabei sehr bedacht vorgehen. Hier ist nicht der Orgasmus das Ziel, sondern vielmehr das Gefühl, welches sich langsam in dir aufbaut. Gehe langsam und behutsam vor, versuche jede deiner Bewegungen intensiv wahrzunehmen und dich darauf einzulassen. Wenn du kurz vor dem Kommen bist, dann stoppst du einfach! Lege eine kurze Pause ein, bis dieses Gefühl wieder nachlässt, dann wiederholst du das Ganze. Irgendwann wirst du ein gewisses Gespür dafür bekommen, wie sich dein Orgasmus bei dir bemerkbar macht und wann du aufhören musst, um nicht zu kommen. Schöner Nebeneffekt: du wirst beim Sex nicht mehr zu früh kommen! Darüber wird sich deine Partnerin sicher freuen… 😉
  • Mit der Stimulation der Prostata kann man nicht nur unglaubliche Orgasmen erleben und nein, ich meine damit nicht, dass du dazu schwul sein musst, um dich auf dieses Spektakel einzulassen. Wenn du dich mehr um dieses verborgene Goldstück kümmerst, beugst du Prostatakrebs vor und es kann sich positiv auf deine Gesundheit auswirken. Wenn du nun auch hier auf dem Schlauch stehst und dich fragst „was zum Teufel soll das sein?“, dann verzage nicht. Die Prostata befindet sich ein paar Zentimeter weiter in deinem After. Diese kannst du eventuell mit bloßen Fingern ertasten, wenn du diese (vorsichtig!) anal einführst, die Handfläche zu den Hoden drehst und dann eine kraulende Bewegung machst. Wenn du richtig bist, dann wirst du es sofort erfahren. 😉 Falls du Schwierigkeiten haben solltest sie zu finden, dann kannst du dich auch an einen Prostatavibrator rantrauen, den du mit viel Gleitgeld und Vorsicht in dich einführst. Solltest du dir unsicher sein, dann kannst du auch deine Geliebte um Hilfe bitten – viele Frauen finden es sehr sexy und erregend, den Mann auf diese Weise befriedigen zu dürfen, schließlich wollen wir nicht die einzigen sein, die ein „Rohr verlegt bekommen“!
  • Ein Penisring kann auch eine wahre Wunderwaffe für unglaubliche Orgasmen sein. Diese kleinen Teile, meist aus Silikon, stülpt man sich wie ein Kondom über den Penis bis runter zum Schaft, wo er sich bei der nächsten Erregung festsetzen wird. Dieser Gedanke kann für manche abschreckend wirken. Aber keine Sorge, es gibt Penisringe in jeglichen Größen. Wenn du dir unsicher bist, welchen du nehmen sollst, dann raten wir immer zum kleineren Modell zu greifen und sich so langsam heranzutasten. Durch den Druck, der sich nach Erregung des Penis aufbaut, wird verhindert, dass das Blut zurück in den Körper fließen kann und somit bleibt der Ständer lange und zuverlässig erhalten. Aber wie kannst du nun zum „Super-Orgasmus“ damit kommen? Ganz einfach: Solltest du spüren, dass du kurz vor dem Kommen bist, dann drückst du mit dem Daumen oder den Fingern auf deinen Damm. Dieser befindet sich zwischen den Hoden und dem After. Es ist ein glatter Punkt, der sich leicht ertasten lässt. Wenn du diesen im richtigen Moment stimulierst, kannst sogar du multiple Orgasmen erleben – und das ist für einen Mann doch schon eine ordentliche Leistung, oder?

Den weiblichen Orgasmus trainieren:

  • Auch hier möchte ich noch einmal die Beckenbodenübungen ansprechen. Ich kann es nicht oft genug sagen: trainiere diese armen vernachlässigten Muskeln gefälligst und erlebe die besten Orgasmen, die du je haben wirst! Nein, ich versuche dir hier nicht, das Blaue vom Himmel zu versprechen, sondern möchte dir einfach das Patentrezept für mehr Lust an die Hand geben. Ein starker Beckenboden lässt dich mehr Weiblichkeit verspüren und du wirst viel beweglicher werden! Mit einem trainierten Beckenboden erlebst du dazu auch noch viel intensivere Orgasmen. Wenn du es richtig anstellst, kannst du sogar durch die bloße Anspannung zum Höhepunkt kommen. Dein Beckenboden lässt sich ganz einfach orten: atme tief in den Bauch ein und dann wieder aus. Wiederhole es noch einmal. Du solltest spüren, wie sich im Bereich deines Bauchnabels dein Inneres mit auf und ab bewegt. Wenn du ihn nicht spüren solltest, dann kannst du auch versuchen, so zu tun, als würdest du beim Pinkeln den Strahl anhalten. Spätestens jetzt solltest du wissen: aha, da ist der Schlingel!Du kannst den Beckenboden ganz easy und wie fast von ganz allein trainieren, indem du immer wieder versuchst, den imaginären Strahl beim Pinkeln zu unterbrechen und dabei die Spannung ein paar Sekunden zu halten. Eine Übung, bei der du fast NICHTS tun musst, ist: du führst dir Liebeskugeln vaginal ein. Und das war es! Du kannst dich nun der Hausarbeit widmen oder einfach gemütlich auf der Couch lümmeln. Durch die Bewegung der Kugeln zieht sich dein Beckenboden zusammen und trainiert somit die Muskeln. Ungeübte sollten die Kugeln am Anfang nicht länger als 20 Minuten tragen und sich dann vorsichtig steigern, da sonst die Muskeln überbeansprucht werden und Schmerzen entstehen können. Das gleicht dann ungefähr einem Muskelkater. 🙂
  • Lass deiner Fantasie freien Lauf! Dabei gibt es kein richtig oder falsch. Deine Gedanken gehören nur dir selbst, weshalb du dich für nichts genieren solltest. Wenn du zuvor immer noch Pornos zur Masturbation geschaut hast, dann probiere doch mal in Zukunft aus, diese wegzulassen und dir einfach selbst ein Kopfkino vor den Augen ablaufen zu lassen. Was macht dich besonders an? Welches Szenario erregt dich? Gibt es etwas, das dich neugierig werden lässt? Wenn ja, dann probiere es doch einfach mal in Gedanken aus. Mit der Kraft der eigenen Gedanken kannst du so ein wahres Feuerwerk der Hormone entfesseln, da hier nichts nach einem vorgefertigten Regiebuch geht und du selbst entscheiden darfst, was als nächstes kommt oder nicht. Am Anfang fällt es dir bestimmt schwer, da die Gedanken hinterlistige Schäfchen sind, die gerne davonlaufen oder sich einfach durcheinandermischen, aber mit der Zeit bekommst du den Dreh raus. Auch ein heißer Erotikroman kann deine Fantasie ankurbeln und sorgt gleichzeitig für ein paar entspannte Stunden nur mit dir selbst!
  • Treibe Sport! Sport ist ein altbewährtes Hausmittel gegen jede Flaute im Bett. Beim Sport werden Endorphine freigesetzt, die uns ein wohliges Gefühl verleihen und uns Selbstbewusstsein schenken, was beim Sex mindestens genauso wichtig ist, wie der richtige Partner. Du musst jetzt auch nicht sofort losrennen und anfangen, Gewichte zu stemmen wie eine Irre. Yoga ist zum Beispiel eine super Möglichkeit, den Körper in Schwung zu bringen. Sport fördert die Durchblutung und sorgt für mehr Beweglichkeit, weshalb es dir leichter fallen wird zu kommen und dich beim Sex einfach fallenzulassen.
  • Mit der richtigen Stellung lassen sich nicht nur unglaubliche Orgasmen trainieren, es fördert zudem die Lust auf mehr, da routinierter Sex irgendwann langweilig werden kann – und Langeweile bedeutet, dass irgendwann auch die Lust einfach flöten geht. In der Reiterstellung, er liegt auf dem Rücken und sie sitzt mit dem Gesicht zu ihm auf ihm, kann der Mann besonders tief eindringen und kommt somit einfacher an den G-Punkt, der hier das Geheimnis zu einem tollen Orgasmus ist. Man kann mit dieser Stellung den Orgasmus super trainieren, indem man den Winkel etwas ändert, so dass sie sich entweder etwas nach vorne beugt oder etwas nach hinten, damit sie sich mit den Händen auf seinen Schenkel abstützen kann. Ausprobieren geht über Studieren! 🙂

Andere Faktoren beseitigenAuch wenn wir noch so sehr versuchen, den ultimativen Orgasmus zu bekommen, so will dieser manchmal auch einfach nicht. Neben den störenden Faktoren wie die Psyche, Krankheiten und körperliche Verfassung, gibt es noch weitere Umwelteinflüsse, die uns daran hindern, das Wissen gezielt umzusetzen.Dazu zählen:– Medikamente wie Antidepressiva oder die Anti-Babypille– Schlechte Angewohnheiten wie Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum, viel ungesundes Essen– Ein schlechter Lebensstil mit wenig Schlaf, viel Stress– Probleme im sozialen Umfeld, mit dem Partner, auf der Arbeit– Suchterkrankungen wie Porno-Sucht oder Spiel-Sucht– Gesellschaftlicher Druck (gemeint ist z. B. „ich muss unbedingt mit Vielen schlafen“ oder „ich muss die/der Beste sein, die er/sie jemals hatte!“)Wie du siehst, gibt es einige Möglichkeiten, wie man den Orgasmus trainieren kann, aber bei all diesen Punkten gilt immer: es ist keine Garantie für einen Orgasmus!Da der Orgasmus so komplex und umfangreich aufgebaut ist, ist es immer schwierig, pauschal zu sagen, was helfen wird, aber unsere Tipps beziehen sich auf die Mehrheit und kommen aus den eigenen Erfahrungen heraus! :)Es bleibt noch zu sagen, dass du dich nicht dazu genötigt fühlen solltest, DEN super Orgasmus zu erleben oder bei jedem Sex einen zu erleben. Schließlich ist es ja viel wichtiger, WIE man zum Ziel kommt. Sobald du das verinnerlicht hast, wirst du schnell merken, wie toll das Große und Ganze doch eigentlich ist.Üben, üben, üben ist nun angesagt, da Übung ja bekanntlich den Meister macht und du nicht von heute auf morgen zum Orgasmus-Animal mutieren wirst. 😉

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