Sinnlicher Sex

Was bedeutet überhaupt „Sinnlichkeit“?

Die Sinnlichkeit erklärt sich eigentlich von selbst: wenn man seine Umgebung mit seinen Sinnen aufmerksam wahrnimmt, spricht man von Sinnlichkeit. Ein leckeres Stück Schokolade, das langsam auf der Zunge zergeht. Ein ausgiebiges Schaumbad, in dem man sich langsam und bedacht einschäumt. Ein schönes Dessous, das die Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich zieht. Hören, Fühlen, Sehen, Schmecken, Riechen. Unsere Sinne tragen uns durch den Alltag und haben die unterschiedlichsten Aufgaben. Empfinden wir etwas zu heiß, schrecken wir zurück. Sehen wir eine Gefahr auf uns zukommen, ergreifen wir die Flucht. Hören wir Musik, schenkt es uns ein zufriedenstellendes Gefühl.

Sinnlichkeit ist also nichts anderes, als alles viel bewusster und intensiver wahrzunehmen. Beim Sex spielt die Sinnlichkeit eine sehr große Rolle: wir erzittern bei zärtlichen Berührungen, uns jagt es eine Gänsehaut über den Körper, wenn uns etwas Lustvolles ins Ohr geflüstert wird. Es ist also selbstverständlich, dass wir immer mit einer gewissen Sinnlichkeit Sex haben. Aber meistens werden wir von nur einem Sinn geführt, der uns Orientierung verspricht. Der uns in diesem Moment am meisten bringt. Allerdings ist genau das der springende Punkt bei der Sache: sinnlicher Sex ist Sex, der mit ALLEN Sinnen gleichzeitig wahrgenommen wird. Ein reines Feuerwerk der Gefühle. Ein einzigartiges, übernatürliches Erlebnis!

Sinnlicher Sex ist bewusster Sex. Wir nehmen die Berührungen des Anderen ganz genau wahr, wie sehen uns tief in die Augen und schmecken die salzige Haut des Partners. Sinnlicher Sex lässt sich erlernen, trainieren und geschickt einsetzen!

Sinnlichkeit verhilft dir zu mehr Selbstbewusstsein, es lässt dich selbst die kleinsten Dinge wertschätzen und du wirst eine so intensive Ausstrahlung haben, der keiner widerstehen kann.

 

Die Lebensphilosophie der Wahrnehmung

Tantra ist eine indische Lebensphilosophie, die uns Achtsamkeit und viel Liebe schenkt und uns lehrt, jeden Moment in seiner Vollkommenheit zu schätzen. Im grauen Alltag fällt es uns manchmal schwer, sich in prickelnden Momenten einfach fallenzulassen. Zu oft wird von uns verlangt, schnell und gezielt zum Höhepunkt zu kommen. Im Tantra wird genau das nach hinten verschoben: man solle viel achtsamer und bewusster durch das Leben gehen, seinen eigenen Körper wahrnehmen und aufmerksamer lieben. Das Motto hier: so zu leben, als gäbe es  kein Morgen.

 

Sehen, Riechen, Fühlen, Schmecken, Hören – Was beim sinnlichen Sex wirklich zählt

Sehen: wie lange ist es her, dass du deinem Partner mal wieder so richtig tief in die Augen geblickt hast? Hast du vielleicht nicht gemerkt, wie lange seine Wimpern doch sind? Oder dass er eine kleine Narbe über der Nase hat? Männer reagieren beim Anblick eines verführerischen Dessous mit einem erhöhten Herzschlag und einem aufkommenden Ständer. Frauen reizt es, ihren starken Liebsten über sich zu sehen und zu beobachten, wie er lustvoll das Gesicht in bestimmten Momenten verzieht. Aufmerksamer zu sehen bedeutet, zu erkennen was dem anderen gefällt. Was für Emotionen er im Moment empfindet. Sex im Dunkeln ist übrigens auch ein großer Hit: dadurch, dass wir nichts sehen können, werden unsere anderen Sinne geschärft. Da haben geflüsterte Komplimente eine viel stärkere Wirkung, als wenn man sich dabei in die Augen sehen kann. 

Riechen: du liebst es, wenn dein Partner frisch geduscht in deinen Armen liegt? Oder etwa, wenn er gerade frisch von der Arbeit gekommen ist und einfach den ganz persönlichen Geruch mit sich trägt? Auch er kann dir nicht widerstehen, wenn er dein Lieblingsparfum an dir schnuppert. Beim Sex werden besondere Duftstoffe freigesetzt, die uns Menschen dazu bringen noch mehr Lust zu bekommen – also beim nächsten Mal einen tiefen Atemzug nehmen, dabei die Augen schließen und genießen!

Fühlen: wir alle lieben eine ausgiebige, intensive Massage. Aber da es beim Sex meistens um den Marathonlauf zum Orgasmus geht, wird dieses Empfinden meist zurückgestellt. Dabei ist es so wichtig, die Berührungen des anderen genauestens unter die Lupe zu nehmen. Durch ein zärtliches Streicheln über unsere Haut entsteht eine magisch intime Verbindung zwischen euch, die man wertschätzen sollte. Durch die warmen Berührungen fühlen wir uns begehrt und sicher. Achte in Zukunft darauf, was dir besonders gefällt, was bei dir ein gutes Gefühl auslöst und verlange nach mehr! Ein Eiswürfel auf nackter Haut oder ein paar Tropfen heißes Wachs können wahre Wunder bewirken und Reaktionen herauskitzeln, die du noch gar nicht kanntest…

Schmecken: der Geschmacksinn ist leider der, der beim Sex zu kurz kommt. Dabei kann genau dieser die Sinnlichkeit fördern und uns aufmerksamer gegenüber unserem Partner machen. Klar, wenn man an den Geruch von Sperma denkt ist das vielleicht in diesem Moment nicht so prickelnd – außer du stehst drauf! – aber mal abgesehen davon, wie schmeckt es denn WÄHREND dem Sex? Viel besser, nicht wahr? Manche stehen drauf, manche hassen es. Da gibt es kein Wenn oder Aber. Dennoch sollten wir den Körper des anderen, und natürlich den eigenen, wertschätzen und uns so nehmen, wie wir nun mal sind. Denn auch über die Haut scheiden wir unseren ganz eigenen Körpergeruch ab, den wir auf der Zunge schmecken können. Lecke deinem Liebsten doch mal beim Sex über den Hals oder andere Körperstellen – du wirst merken, wie toll er doch schmeckt!

Hören: stöhnen, knurren, grunzen – Sex darf nach allem klingen, was nicht unbedingt einem Dokumentarfilm über Schimpansen entsprungen ist. Beim Sex wird auch gerne mal der Name des anderen oder einer höheren Macht (Kein Name wird so oft in den Mund genommen wie der des Barmherzigen) gerufen, aber hast du mal darauf geachtet, wie das tatsächlich klingt? Schließt beim Sex eure Augen. Und nun flüstert euch Dinge zu. Das darf etwas Versautes, ein schönes Kompliment oder etwas komplett Banales sein. Das Wichtigste ist, dass du die Worte des anderen verinnerlichst. Sie tief in dir drin spürst. Was es in dir auslöst, wie dein Körper darauf reagiert. Sobald du das getan hast, wirst du deinen Partner in Zukunft viel intensiver und klarer wahrnehmen als zuvor.

 

Sinnlicher Sex – ein einzigartiges Erlebnis

Die Sinnlichkeit ist also nichts weiter, als mit geschärften Sinnen voranzugehen. Beim Sex verspricht die Sinnlichkeit ein einzigartiges Erlebnis, durch das du dich mit deinem Partner noch verbundener und liebender fühlen wirst. Hier ist es aber sehr wichtig, sich Zeit zu lassen. Zeit, jeden der einzelnen Sinne auszukosten und aufmerksam wahrzunehmen. Doch dieser Zeitaufwand lohnt sich! Du und dein Partner werdet von einer neu gewonnen Liebe und einem ausgeglichenen Gefühl der völligen Zufriedenheit belohnt, das sich auch auf den Alltag auswirkt. Durch die Kunst, seine Umgebung mit all seinen Sinnen wahrzunehmen, wirst du Vieles mehr zu schätzen wissen und jeden Tag so genießen, wie er es verdient hat.

Die Sinnlichkeit ins Leben bringen – Alltagstaugliche Sinnesschärfungen

  • Sex am Morgen ist bekanntlich der perfekte Start in den Tag. Das Gefühl sexueller Zufriedenheit begleitet uns durch den Tag und lässt uns strahlen. Nehmt euch zum Aufstehen etwas mehr Zeit, streichelt euch im Halbschlaf gegenseitig und lasst euch einfach mit der Lust treiben. Singles können natürlich auch selbst Hand anlegen, in genau demselben Muster! 
  • Ein warmes Bad zu zweit, mit viel Schaum, duftenden Kerzen und einer schönen Playlist, die im Hintergrund läuft. Eine erotische Massage oder einfache Streicheleinheiten sind hier Programm. Lasst euch Zeit und entspannt euch gemeinsam – diese tolle Atmosphäre ist der Inbegriff von Sinnlichkeit und lässt euch all die Sorgen wieder vergessen!
  • Stichwort: Beckenbodentraining! Was, Sport? Oh Nein! Das klingt auch noch sehr unerotisch… Ist es aber nicht! Mit einem gezielten Beckenbodentraining kannst du für mehr Sinnlichkeit beim Sex sorgen: eine trainierte Beckenbodenmuskulatur fördert den Orgasmus, sie wird besser durchblutet, was bedeutet, dass du dich unten herum enger anfühlst. Der G-Punkt kann leichter stimuliert werden, wenn man die Vagina beim Sex gezielt zusammenzieht! Außerdem beugt es der Blasenschwäche vor und sorgt für eine selbstbewusste Haltung. Du siehst, Sport ist in diesem Fall nun wirklich kein Mord.
  • Aphrodisierendes Essen sorgt nicht nur für einen wohlig vollen Magen, sondern unterstützt gleichzeitig die Libido. Die Lust kann mit bestimmten Lebensmitteln angeregt und somit gesteigert werden. Zu den aphrodisierenden Lebensmitteln gehört Muskat, Petersilie und Sellerie. Aber wenn du keine Lust auf einen Eintopf im Bett hast, dann solltest du zu Schokolade greifen. Unser Tipp: mit Körperfarbe aus Schokolade kannst du deinen Liebsten großzügig und liebevoll bepinseln und ihm dann die leckere Mixtur vom Körper lecken – sehr verführerisch und macht großen Spaß!
  • Anfassen ist angesagt! Ja, du hast richtig verstanden: du und dein Partner sollten selbst im Alltag so viele Berührungen austauschen wie nur möglich. Sei es nur ein liebevolles Streicheln über die Schulter oder ein Kraulen durch das Haar – achte in Zukunft mehr auf die kleinen Dinge, die so viel mehr zu bedeuten haben, als du es dir vielleicht vorstellen magst.

 

Zum Schluss möchte ich dir nur noch sagen: Sinnlichkeit ist ein Charakterzug, den jeder von uns erlernen und verinnerlichen kann. Gehe mit geöffneten Augen durch das Leben, schätze selbst die kleinsten Dinge im Alltag und sei dir deiner selbst bewusst. Verliere dich im ganzen Trubel nicht selbst aus den Augen, denn der Körper ist das Instrument, mit dem wir Kommunizieren und Empfangen. Du wirst ganz schnell merken, wie viel Sinnlichkeit in jedem Einzelnen von uns steckt und wie schön diese doch ist!

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