Beziehung retten

Die eigene Beziehung retten

Nicht alles was glänzt ist Gold

Eine Beziehung ist wie eine exotische Blume. Wird es ihr zu warm, geht sie ein. Bewässern wir sie nicht regelmäßig, trocknet sie aus. Und wenn wir sie nicht pflegen, dann machen sich die ersten Fruchtfliegen darüber her und es fängt an zu stinken.

Wir wissen alle: eine Beziehung ist nicht leicht und schon gar nicht perfekt. Diese ganzen Möchtegern-perfekten Pärchen, die den Anschein machen als ob nichts – aber auch gar nichts! – auf dieser Welt stark genug wäre, um sie auseinander zu bringen. Diese ganze dutzi-dutzi Verliebtheit, die selbst nach vielen, vielen Jahren Beziehung immer noch sehr präsent ist – und nervig. Aber Moment!

Es ist tatsächlich so, dass es Paare gibt, die wie auf einer Wellenlänge zu fließen scheinen. Die sich so gut und innig verstehen, dass es gar keinen Grund für Streitereien gibt. Aber was steckt hinter diesem Geheimnis?

Lass es mich mal so formulieren: auch die „perfekten Paare“ sind bei weitem nicht perfekt! Sie vertreten einfach dieselben Ansichten, stehen sich in der Partnerschaft mit viel Respekt und Ehrlichkeit gegenüber und teilen manchmal sogar dasselbe Hobby. Allerdings ist das noch lange keine Garantie dafür, dass auch hier nicht irgendwann die Harmonie von Krisen gebeutelt wird.

Aber wieso? Das kann unterschiedliche Gründe haben:

• Plötzliche Veränderungen, z.B. ein Jobwechsel, Auseinanderbrechen des Freundeskreises, finanzielle Schwierigkeiten
• Ein schwerer Schicksalsschlag
• Psychische Probleme, z.B. Depressionen, mangelndes Selbstvertrauen, krankhafte Eifersucht
• Vertrauensbruch
• Andere Ansichten im Leben, z.B. dass sie plötzlich ein Kind möchte, er aber nicht
• Unerfüllte Wünsche und Bedürfnisse
• Mangelnde Kommunikation
• Abklingen der Gefühle

Es gibt noch viele weitere Gründe, weshalb es in einer Beziehung zu Streitigkeiten kommt, aber diese hier sind die Häufigsten und somit die Wichtigsten.

Beziehung retten – Zeichen erkennen

Dabei gilt zu beachten: eine Beziehung kippt nicht von heute auf morgen. Es bahnt sich Stück für Stück an. Aufmerksame Menschen spüren schon sehr früh, dass etwas nicht stimmt, aber die wenigsten können dabei sagen, was genau sich verändert hat oder was los ist. Bei den ersten Zeichen sollte man aber hellhörig werden und anfangen, aufmerksamer durch das Leben zu gehen, während man sich fragt:

• Was ist passiert, dass ich mich so fühle?
• Was nervt mich besonders oder was bringt mich auf die Palme?
• Wie geht es mir selbst, von emotionaler Sicht her?
• Wann hat dieses Gefühl angefangen?
• Was stört mich an meinem Partner?
• Was stört mich an mir selbst?

Natürlich sollte man aber auch sofort mit dem Partner reden, wenn man das Gefühl hat, dass etwas nicht stimmt. Es ist ja schön, sich bei der besten Freundin zu beschweren oder die eigene Mutter anzurufen, um sich über seinen Partner auszukotzen, aber weißt du was? Das bringt nur DIR was. Kurzzeitig. Du fühlst dich dann für den Moment besser, aber was ist danach? Wird das dein Problem lösen? Wohl kaum.

Und genau das ist der größte Fehler, den wir alle machen: wir reden nicht genug MITeinander! Kommunikation ist in einer Beziehung der Schlüssel, der in jedes Schloss passt und dir Tür und Tor zu deinem Partner öffnet.

Unsere ultimativen Tipps, wie du deine Beziehung retten kannst

1. Wir neigen dazu, wenn wir sauer auf jemanden sind, die Dinge, die er uns sagt, falsch aufzunehmen. Was dein Partner als richtig sieht, kann sich für dich völlig schwachsinnig anhören. Dieses typische „Männer sind Idioten“ Thema. Wenn er mal etwas sagt, was sich für dich furchtbar dumm anhört, dann ist er das noch lange nicht. Trenne sein Verhalten von seiner Person und setzte ihm seine Worte nicht wie eine Krone aus Stahl auf den Kopf – er hat genauso viel Respekt verdient wie du auch!

2. Schafft etwas, das euch verbindet. Wenn die Beziehung so langsam aber sicher aus der Bahn läuft, dann sollte der Fokus nicht nur auf das Negative gerichtet werden. Erinnert euch daran, was euch beide verbindet. Was du an deinem Partner besonders magst, wofür du dankbar ist. Nimm dir dazu immer abends ein paar Minuten Zeit und frage dich:wofür bin ich dankbar in den letzten 24 Stunden? In den letzten 3 Tagen? In der letzten Woche?Wenn du das regelmäßig machst, dann wird dein Gehirn darauf trainiert, die positiven Dinge zuerst zu sehen, anstatt sich immer über die negativen aufzuregen.

3. Zuhören! Ich kann das nicht oft genug betonen, aber du musst deinem Partner besser, intensiver und länger zuhören! Frage ihn nach seinem Tag, nach seinen Interessen, nach seinen Wünschen. Du wirst schnell merken, bei welchen Themen dein Partner anfängt zu strahlen oder wo seine Stimme bedrückter wirkt. Orientiere dich nach seinen Vorlieben und zeige ihm, dass du auch wirklich zuhörst, in dem du selbst davon sprichst oder danach fragst.

4. Eine Beziehung muss von Herzen kommen. Es bringt nichts, sich abzuschotten oder dir zu sagen „ich werde nie wieder Jemanden lieben oder vertrauen!“ weil er dich verletzt oder schlecht behandelt hat. Sei mit dem Herzen dabei und du wirst genauso mit dem Herzen wahrgenommen werden.

5. Aktiv lieben ist sehr wichtig und sollte auch so umgesetzt werden. Verhalte dich liebevoll und dein Partner wird es dir gleichtun.

6. Nehmt den Druck raus! Ja, ein Beziehungsstreit kann manchmal sehr anstrengend werden, vor allem, wenn man anfängt, das Thema über den Tag verteilt mitzunehmen und immer wieder aufzuarbeiten. Spricht JETZT darüber. Verzeiht euch JETZT. Wenn das Problem später nochmal auftauchen sollte, dann habt ihr nicht ehrlich und offen miteinander gesprochen und es geht von vorne los. Das ist auf Dauer purer Stress für das Herz und die Seele und ist ein garantierter Freifahrtschein zum Beziehungsende.

7. Sei nicht fordernd, sondern verstehe.Beispiel: er sitzt an seinem Laptop und arbeitet gerade konzentriert an etwas. Du sprichst ihn an und er sagt in einem genervten Ton „jetzt nicht“!Du fühlst dich beleidigt oder angegriffen? Solltest du aber nicht. Hier gilt zu unterscheiden: ist er nur wegen der Situation so oder ist er wirklich von mir genervt? Es ist vermutlich das Erstere, schließlich arbeitet er gerade an etwas Wichtigem und nur weil er dich darauf aufmerksam macht, ihn nicht zu stören, bist du noch lange nicht weniger wichtig. Findet hier eine gemeinsame Dynamik. Wenn du das nächste Mal siehst, dass er am Laptop arbeitet, dann lass ihn einfach machen. Sobald er fertig ist oder Zeit hat, wird er sich dir widmen.

8. Lege passiv aggressives Verhalten beiseite. Den ganzen Tag genervt rumzulaufen, nur weil der Partner vielleicht vergessen hat, die Waschmaschine auszuräumen, und ihn bei jeder Gelegenheit anzugeiern, ist auf Dauer nicht gesund.1. Wenn du schlecht gelaunt rumläufst, ohne dass er versteht, um was es geht, wird er auch schlechte Laune bekommen2. Es wird dein Problem nicht lösen, wenn du die ganze Zeit auf ihm rumhackst, ohne klipp und klar zu sagen, um was es geht3. Er wird von dir den Eindruck bekommen, dass du ein sehr launischer und negativer Mensch bist, und das wird ihm zu denken gebenHier sind wir wieder beim Thema Kommunikation, worauf ich wahrscheinlich nicht nochmal darauf eingehen muss.

9. Schafft Abwechslung. Euer Alltag besteht nur noch aus Schlafen, Essen, Putzen, Schlafen, Essen, Putzen…? Früher oder später langweilt diese Routine jeden. Deshalb geht wie folgt vor: nehmt euch für jeden Monat 1-2 Dinge vor, die ihr noch nie gemacht habt. Zum Beispiel eine Weinverkostung oder einen Schnupperkurs beim Judo. Es kann auch ein Wochenendtrip zu der Stadt sein, die du schon immer besuchen wolltest. Mache das entweder allein oder mit deinem Partner. Das Leben ist viel zu kurz, als sich auf die 3 Dinge zu beschränken, die gerade so nötig sind, um zu überleben. Wir müssen uns als Menschen weiterentwickeln, nur so schaffen wir eine gelungene Abwechslung und verinnerlichen dabei ganz neue Erkenntnisse.

10. Nehmt alles um euch herum bewusster wahr. Ist dir schon einmal aufgefallen, wie viele Sommersprossen dein Partner auf den Schultern hat? Oder wie er seine Haare heute oder gestern getragen hat? Wenn wir anfangen, alles um uns herum bewusster und sinnlicher wahrzunehmen, gewinnen wir einen ganz neuen Eindruck vom Leben und unserer Beziehung. Wir fangen an, selbst die kleinsten Dinge in der Partnerschaft zu schätzen, die uns vorher vielleicht noch gar nicht aufgefallen sind.

Die „10 Gebote“ sind zwar keine Garantie dafür, dass ihr eure Beziehung nochmal zurück auf den richtigen Weg bringen könnt, aber es ist ein kleiner Denkanstoß an alle, die schon immer wissen wollten, was das Geheimnis einer glücklichen Partnerschaft ist. 

Und wenn das alles nicht hilft, dann bleibt nur noch eines:

abzuwägen, ob es dann überhaupt noch Sinn macht, zusammenzubleiben ODER ob man gemeinsam eine Paartherapie in Betracht ziehen würde.

So oder so sollte eine Beziehung von einem respektvollen und höflichen Umgang geprägt sein, egal in welcher Phase ihr euch gerade befindet.

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