Die Lust und der Frust

Lustvoller Sex – Die Lust und der Frust

„Ich habe keine Lust“. Oder auch: „Ich hab´ keinen Bock!“. Wir haben sehr oft ziemlich wenig „Bock“ darauf etwas zu tun. Sei es nun früh morgens zur Arbeit zu fahren oder wenn wir mal wieder einen beschämenden Blick auf den Wäscheturm neben der Waschmaschine werfen. Es ist vollkommen normal, einfach keine Lust zu haben. Wir sind schließlich ja nur Menschen und keine gut geölten Maschinen.

Ich zum Beispiel habe grundsätzlich keine Lust auf Sport. Aber worauf ich Lust habe, ist ein gesunder und gut geformter Körper. Ich habe auch meistens keine Lust zu kochen und würde am liebsten jeden Tag etwas beim Italiener bestellen oder mir einfach eine Tiefkühlpizza in den Ofen schieben – wären da nicht die bösen Konservierungsstoffe und die allseits beliebten gesättigten Fettsäuren, die man in fast jedem Fast-Food Gericht findet.

Manchmal habe ich keine Lust auf Sex. Nicht, weil es mir keinen Spaß macht oder weil ich mit meinen Gedanken ganz woanders bin, sondern meistens aus dem einfachen Grund, dass ich einfach keine Lust habe. Klingt komisch, ist es vielleicht auch.

Ohne die Lust beim Sex geht nichts. Wenn wir keine Lust empfinden, dann macht es auch keinen Sinn, wie ein nasser Sack auf dem Bett zu liegen, während der Liebste willkürlich in einem herumstochert. Wir brauchen die Lust, um überhaupt erst in Fahrt zu kommen oder besser gesagt, eine gewisse Erregung zu verspüren. Aber bedeutet lustvoller Sex auch gleich besserer Sex?

Ich sage: Ja, auf jeden Fall! Wenn wir mehr Lust auf Sex haben, dann haben wir auch gleich viel mehr Spaß dabei. Es geht eine gewisse Aufregung einher, die unseren Körper zum Kribbeln bringt und den Puls beschleunigt. Lustvoller Sex ist viel leidenschaftlicher und persönlicher. Wir genießen mit jeder Pore unseres Körpers und lassen uns einfach fallen. Lustvoll und mit allen Sinnen dabei zu sein ist das, was Sex so besonders macht.

Aber woran kann es denn überhaupt liegen, dass wir keine Lust auf Sex haben?

Das kann ganz unterschiedliche Gründe haben, aber die bekanntesten Lustkiller sind…

  • Routinierte Zweisamkeit, im Sinne von „jeden Tag dieselbe Stellung, derselbe Ort, derselbe Ablauf“
  • Stress im Alltag, auf der Arbeit, in der Beziehung
  • Unzufriedenheit mit sich selbst
  • Unzureichende Erwartungshaltungen
  • Umwelteinflüsse, wie sozialer Druck, eine falsche Ernährung, wechselhaftes Wetter
  • Körperliche Krankheiten (Diabetes, Stoffwechselstörungen, Hormonschwankungen…)
  • Psychische Krankheiten (Depressionen, Angststörung, Post-Traumatische-Belastungsstörung…)
  • Medikamente (Anti-Depressiva, Blutdrucksenker, Anti-Baby-Pille…)

Der Teufelskreis

Einfache Lustlosigkeit ist bei weitem nichts Schlimmes und hat auch überhaupt nichts über den eigenen sexuellen Trieb auszusagen. Wie ich oben schon beschrieben habe, es ist völlig normal, wenn man mal keine Lust auf Sex hat. Aber sollte diese Lustlosigkeit irgendwann zu einer Belastung für sich selbst, den Partner oder die Beziehung werden, dann sollte die Reißleine gezogen werden.

Durch chronische Lustlosigkeit entsteht ein Teufelskreis:

  • Unbefriedigte Bedürfnisse wirken sich negativ auf die Stimmung aus
  • Es entsteht eine gewisse Spannung in sich selbst, die der Partner und die Beziehung zu spüren bekommt
  • Probleme entstehen, wo eigentlich gar keine sind
  • Beim nächsten Sex ist die Stimmung ohnehin schon eher bedrückt, weshalb es nun von vorne los geht
  • Lustvoller Sex macht Spaß, das haben wir bis zu diesem Punkt auch schon klargestellt. Aber was genau bedeutet das für die Beziehung?

Sobald Sex keinen Spaß mehr macht, ist der Reiz, um überhaupt gemeinsam ins Bett zu steigen, einfach zu gering oder einfach gar nicht mehr existent. Es kommt zu einer ungewollten Abstinenz, die von Wochen bis über Monate reichen kann. Das kann die Beziehung stark belasten oder im schlimmsten Falle sogar zu einer Trennung führen, sollte sich dieses Problem weiterziehen, ohne dass darüber gesprochen wird. Manche sprechen hier auch von einem Grund zum Seitensprung – wobei es nie, wirklich NIE eine gute Entschuldigung zum Fremdgehen gibt.

Aber wie hole ich nun die Lust wieder zurück?

An erster Stelle steht das Bewusstwerden des Problems. Es reicht auch schon zu merken, dass etwas nicht stimmt und man einfach nicht glücklich ist, ohne zu wissen woran es genau hakt. Erst nach der Einsicht sollte man sich darüber Gedanken machen, woran es nun genau liegt. Dabei kann man sich folgende Fragen stellen:

  1. Fehlt mir etwas? Werden meine Bedürfnisse nicht erfüllt?
  2. Passiert etwas im Bett, das mir ein schlechtes Gefühl verleiht? Wenn ja, was?
  3. Wie fühle ich mich beim Sex? Gelangweilt oder eher sogar abgeturnt?
  4. Weiß mein Partner, dass ich nicht zufrieden bin? Ist mein Partner zufrieden?

Kommunikation ist hier das, was zuerst „passieren“ sollte. Spreche dich aus und äußere, was dir nicht passt oder was du dir wünschen würdest. Sollten Probleme aus dem Alltag der Grund für dieses Problem sein, dann ist es ratsam, im Vorfeld offen und ehrlich darüber zu reden. Du wirst schnell merken, dass es dir viel besser gehen wird und du, vielleicht auch unterbewusst, keinem Stress ausgesetzt bist und somit den Sex viel mehr genießen kannst. Wenn es dir schwer fällt darüber zu sprechen, dann gibt es natürlich noch ganz andere Möglichkeiten, wie du dein Sexleben wieder in Schwung bringen kannst!

Überwinde deine Hemmungen

Der allseits beliebte Aberglaube, dass man beim Sex tiptop aussehen muss und dabei noch so wirken sollte, als ob man ganz genau weiß, was man tut, ist leider genau das, was uns im Bett vor leidenschaftlicher Zweisamkeit zurückschrecken lässt. Beim Sex interessiert es wirklich keinen, ob du hier und da ein wenig zu viel auf den Rippen hast oder ob deine Dehnungsstreifen durch das Licht besonders gut zur Geltung kommen – wirklich niemanden, außer dich selbst!

Forscher haben herausgefunden, dass beim Sex nicht das Aussehen entscheidend ist, sondern der Geruch. Können wir unseren Partner von Grund auf nicht „riechen“, dann kann man sich noch so toll aufbrezeln wie man will. Deshalb lieber davor schnell unter die Dusche springen und mit nassen Haaren direkt ins Bett hüpfen. So musst du dir auch keine Sorgen darum machen, ob dein Make-Up verschmiert oder ob deine Strapse verrutschen. 🙂

Eigene Bedürfnisse und die des Partners respektieren

Eines vorweg: Du möchtest, dass er nicht ständig an deinem Hals saugt wie ein wild gewordener Tintenfisch? Dann sag es ihm klipp und klar ins Gesicht! Er wird dich ganz bestimmt nicht verabscheuen oder gar ablehnen, ganz im Gegenteil. Er wird sich darüber freuen zu wissen, was dir gefällt und was nicht. Und wenn er deine Wünsche erst gar nicht respektiert, dann weißt du ohnehin, woran du bist. 😉

Respektiert eure Bedürfnisse und die aufgebauten Grenzen. Das zeugt nur von einer gewissen Selbstachtung und Aufmerksamkeit für seinen Partner, und es gibt nichts Schöneres als zu wissen, dass es ihm besonders gefällt, wenn du ihm einen bläst und er dich dabei mit den Händen sogar runterdrücken darf.

Neugierde beweisen

Sollte der Sex zwecks routinierter Arbeit langweilig geworden sein, dann sollte man sich nochmal ins Gedächtnis rufen, dass es mehr gibt als die Missionarsstellung. Geht spielerisch ran, indem ihr euch einen speziellen Würfel – auf jeder Seite ist eine Stellung – besorgt oder einfach selbst ein Glas mit Zettelchen voll unterschiedlicher Stellungen und Ideen bastelt. Dann darf jeder mal ziehen. 🙂

Sexspielzeug ist auch eine tolle Möglichkeit, um wieder etwas mehr Pep ins Sexleben zu bringen. Dabei gibt es eine gefühlt unendliche Auswahl an verschiedenen Modellen, Größen, Farben, Formen… Ausprobieren ist angesagt! Auch unterschiedliche Sextechniken, die ihr gemeinsam oder auch allein erlernen könnt, die wieder mehr Spaß in die eigenen vier Wände bringen werden.

Dabei gilt nur eines zu bedenken: seid offen für Neues und lehnt nicht alles direkt ab, ohne es vorher ausprobiert zu haben! Natürlich solltet ihr euch jetzt nicht auf alles einlassen, was euch das Internet rät, sondern lieber vorher abwägen, ob ihr von Grund auf Interesse habt oder nicht. 🙂

Die Lust geht durch den Magen

Nichts ist schöner als ein romantisches Dinner zu zweit. Ein Gläschen Wein bringt euch in die richtige Stimmung und bei einem leckeren Teller mit Erdbeeren muss man ja schließlich auch direkt an das Bett danach denken.

Mit aphrodisierenden Zutaten, wie zum Beispiel Chili oder Muskat, bringt ihr euren Kreislauf und somit euren Blutdruck in Schwung. Das sorgt nicht nur für einen rosigen Teint, sondern auch für gut durchblutete Körperregionen wie zum Beispiel den Penis – und ohne einen ordentlich mit Blut gefüllten Penis geht ja bekanntlich nichts!

Im Internet findest du unendliche Rezepte für ein anregendes Abendessen und das Beste: ihr könnt es auch direkt gemeinsam kochen, was für mehr Spaß im Vorfeld sorgt.

Das Workout für mehr Lust

Schon mal was von Beckenbodentraining gehört? Nein? Dann wird es allerhöchste Zeit! Wie du schon dem Namen entnehmen kannst, wird bei diesem Workout der Beckenboden trainiert. Ein gut trainierter Beckenboden sorgt für eine gerade Haltung und beugt Krankheiten wie Blasenschwäche und Inkontinenz vor und steigert erwiesenermaßen die Lust.

Wie jeder andere Muskel im Körper wird auch der Beckenboden durch gezieltes Anspannen und Entspannen trainiert und gestärkt. Zuerst sollte man wissen, wo sich die Beckenbodenmuskulatur überhaupt befindet. Hierzu kannst du beim nächsten Mal auf der Toilette einfach mal den Wasserstrahl unterbrechen. Du wirst spüren, wie sich etwas in dir bewegt. Genau das ist dein Beckenboden.

Und wie trainiert man diesen am besten? Das ist ganz einfach und du kannst jetzt sofort damit loslegen. Spanne deinen Beckenboden für ein paar Sekunden fest an. Entspanne ihn danach für einige Sekunden und wiederhole das. Du kannst dich auch einfach auf den Boden legen, die Beine im 90° Winkel aufstellen und dann anfangen, dein Becken zu heben. Ist dieses in der Luft, spannst du deine Hüfte und somit deinen Beckenboden an. Setzte danach das Becken langsam wieder auf dem Boden ab und wiederhole das.

Du kannst dir für das Training aber auch Liebeskugeln als Hilfsmittel nehmen. Führe dazu die Liebeskugeln vorsichtig in dich ein und das war es auch schon! Nun kannst du wie gewohnt den Haushalt erledigen oder eine sonstige Aktivität angehen. Durch die Rotation der Kugeln spannt sich dein Beckenboden ganz von selbst an und wird somit trainiert. Aber Achtung: Ungeübten ist zu raten, die Kugeln am Anfang nicht länger als ein paar Minuten zu tragen und Stück für Stück die Zeit anzupassen. Sonst gibt es einen fiesen Muskelkater, der ganz schön schmerzen kann. 🙂

Lustvolle Einblicke

Schöne Dessous und erotische Kleidungsstücke verleihen einem nicht nur eine gehörige Portion Selbstvertrauen, sondern unterstreichen auch noch gleich unsere Vorzüge und lassen uns so sexy aussehen wie eh und je.

Ich meine damit nicht, dass du dir jetzt das extremste BDSM Outfit gönnen solltest, sondern vielmehr etwas, das dich in deiner Haut wohlfühlen lässt und für einen tollen Glow sorgt! Mit geschlossenen Strapscorsagen lassen sich ganz geschickt ein paar Röllchen um die Taille verstecken, mit schwarzen High-Knee-Strümpfen betonst du deine Beine. Es ist für wirklich jeden etwas dabei!

Aber vergiss nicht: nur weil du deine „Problemzonen“ versteckst, bedeutet das nicht, dass du nicht auch so schön bist. Stelle es dir vor wie Schmuck oder eine neue Frisur – es betont nur deine Vorzüge, lässt dich aber nicht wie ein völlig neuer Mensch wirken! 🙂

Genieße!

Bekomme den Kopf frei, indem ihr euch extra viel Zeit beim Vorspiel lasst. Setzt geschickt all eure Sinne ein und versucht, den Moment zu genießen und euch einfach mitziehen zu lassen – ohne zu hetzen oder euch den Orgasmus als einziges Ziel zu setzen.

Mit einer Augenbinde kannst du deinen Liebsten auf Tuchfühlung gehen lassen, indem du ihn unerwartet berührst oder ihn mit einer weichen Feder neckst. Mit einem duftenden Gleitgel oder Massageöl könnt ihr euch noch vor dem eigentlichen Akt ziemlich gut aufheizen und für eine tolle Atmosphäre sorgen. Es gibt Körperfarbe aus Schokolade, die dazu einlädt, das Kunstwerk direkt vom Körper zu lecken und zu genießen.

Entkommt dem Alltagsstress und setzt einen Termin für den Sex. Das sorgt für Vorfreude und ihr könnt euch schon vorher genau sagen, was ihr am liebsten machen würdet!

Buch-Empfehlungen*:

Eine Empfehlung von mir, wenn du dich nach mehr Sinnlichkeit und Lust im Schlafzimmer sehnst. Diese Lektüre nimmt dich bei der Hand und zeigt dir klipp und klar, wie auch du IHN im Schlafzimmer verführen und um den Verstand bringen kannst…Um so mehr wir über unsere Sexualität wissen, um so eher können wir etwas ändern. Mit diesem Buch will dir Schnarch helfen, wieder mehr Schwung in die Beziehung zu bekommen und erzählt von seinen Erfahrungen als Paartherapeut.

*Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen.

More from Nadine - Head of Love

Orgasmus lernen

Orgasmus lernen – geht das? OrgasMUSS Der Orgasmus hat sich im Wandel...
Read More